Die Ursache von Handgelenkschmerzen sind vielfältig und bedürfen einer exakten Diagnose. Zu Beginn steht daher eine subtile Untersuchung, an die sich oft auch eine gezielte Röntgen-Untersuchung anschließt. Wesentlicher Bestandteil in der Abklärung von Handgelenkschmerzen ist die Arthroskopie, also die Gelenkspiegelung, die nicht selten auch therapeutisch in der Behandlung von Bandschäden im Handgelenk eingesetzt wird.
Der Verschleiß des Daumensattelgelenkes tritt häufiger bei Frauen als bei Männern und typischerweise beidseits auf. Er führt häufig zu Schmerzen an der Daumenwurzel bei alltäglichen Belastungen. Bei der Behandlung sollten zunächst konservative Maßnahmen ausgeschöpft werden. Hierzu eignet sich neben Salbenverbänden auch die Anpassung einer Daumenhülse, also einer die Mittelhand umgreifenden Daumenschiene, um durch Ruhigstellung die Beschwerden zu lindern. Beruhigen sich die Schmerzen nicht, sollte eine Operation erwogen werden.
Von den
Arthrosen, die am Handgelenk
auftreten, haben nicht wenige ihre Ursache in einem vorausgegangenen Unfall.
Die Verletzung eines Bandes der Handwurzel, (SL-Band) oder auch der Bruch eines Handwurzelknochens (Kahnbein) führt regelhaft zur
Ausbildung eines karpalen Kollapses
mit schmerzhafter Bewegungseinschränkung des Handgelenkes.
Bei der
Behandlung sollten zunächst konservative Maßnahmen ausgeschöpft werden. Hierzu
eignet sich neben Salbenverbänden auch die Anpassung einer Handgelenkbandage
oder auch einer festeren Handgelenkmanschette. Beruhigen sich die Schmerzen
nicht, sollte eine Operation erwogen werden.
Ein Sturz auf das Handgelenk mit
nachfolgenden Schmerzen und daumenseitiger Schwellung ist durchaus ernst zu
nehmen. Sollten die Röntgen-Aufnahmen des Handgelenkes keine Auffälligkeit
zeigen, ist es gerechtfertigt, zunächst eine Gipsschiene zu tragen. Daran hat sich
allerdings eine erneute gezielte Untersuchung anzuschließen, die nach Schmerzen
über dem Kahnbein (Skaphoid) sucht. Sollten nach einigen Tagen immer noch
Schmerzen bestehen, muss ein Bruch des Kahnbeines unbedingt mittels CT
(Computertomografie) nachgewiesen oder auch ausgeschlossen werden. Die Technik
der CT muss dabei zwingend auf das Kahnbein ausgerichtet sein (dünne Schichtung
in Längsrichtung zum Kahnbein), sonst werden sehr feine Brüche leicht
übersehen. Doch selbst wenn in den Röntgen-Aufnahmen bereits ein Bruch des
Kahnbeines nachgewiesen werden konnte (siehe Bild), ist eine CT nötig. In
diesem Fall zeigt die CT den schrägen Verlauf der Bruchlinie. Verzögerte und
ausbleibende Heilung ist meist die Folge, sodass in solchen Fällen eine
Operation dringend zu empfehlen ist. Die CT gibt dem Operateur dabei zusätzlich
die Information, von welcher Seite des Gelenkes aus die Schraube einzubringen
ist. Ein Kahnbeinbruch muss grundsätzlich zwingend zur Ausheilung gebracht
werden, um bleibende Beschwerden durch eine Folgearthrose zu vermeiden.
Bei Sehnenscheidenstenosen handelt es sich um schmerzhaft entzündliche Veränderungen an Stellen, wo Sehnen durch anatomische Engstellen verlaufen. Typisch ist z. B. die Sehnenscheidenstenose daumenseitig am Handgelenk, die Tendovaginosis stenosans de Quervain (TVS de Quervain). Während die Patienten regelhaft über Schmerzen an dieser Stelle bei Bewegen des Daumens klagen, tritt eine Schwellung eher selten auf.
Therapeutisch kann eine Ruhigstellung mittels Schiene versucht werden. Auch entzündungshemmende Schmerzmittel und Salben (NSAR) sollten wenigstens vorübergehend angewandt werden.
Bei ausbleibender Besserung kann die operative Spaltung des 1. Strecksehnenfaches am Handgelenk durchgeführt werden. Wir führen die Operation ambulant und in örtlicher Betäubung durch (Wide-Awake-Chirurgie). Anschließend darf und soll der Daumen im Alltag bewegt und schmerzadaptiert eingesetzt werden.
Ist das gesamte Handgelenk schmerzhaft
eingeschränkt und ist Verschleiß die Ursache für die Beschwerden, ist in der
Regel auch das ganze Handgelenk von der Arthrose betroffen. Lindern
konservative Maßnahmen die Beschwerden nicht mehr ausreichend, können verschiedene
operative Maßnahmen angeboten werden.
Entzündliche Veränderungen können das gesamte Handgelenk betreffen. Folge ist oft eine schmerzhafte Schwellung, Rötung und Überwärmung. Die Entzündung kann verschiedene Ursachen haben, die gelegentlich schwierig voneinander zu differenzieren sind: Infekt, Gicht, Chondrokalzinose, Rheuma.
Verschleiß in diesem Gelenk kann
spontan, oder nach einem Bruch des Erbsen- (Pisiforme) oder des Dreieckbeines
(Triquetrum) auftreten. Ellenseitige Handgelenkschmerzen können die Folge sein. Problematisch ist, dass die Arthrose auf normalen Röntgen-Aufnahmen des
Handgelenkes nicht zu erkennen ist. Eine genaue klinische Untersuchung ist
daher erforderlich, an die sich Spezial-Röntgen-Aufnahmen anschließen müssen.
Verschleiß in diesem Gelenk kann spontan oder typischerweise nach einem körperfernen Speichenbruch (distale Radiusfraktur) auftreten. Belastungsabhängige Beschwerden und insbesondere Schmerzen bei Drehbewegungen können die Folge sein.
In jedem Fall ist zunächst ein konservativer Behandlungsversuch angezeigt. Dieser sollte das Tragen einer Handgelenkbandage und die gelegentliche Einnahme entzündungshemmender Schmerzmittel beinhalten. Bestehen trotz dieser Maßnahmen unverändert Beschwerden, müssen operative Maßnahmen erwogen werden.
Die ellenseitige Einklemmung ist ein sehr häufiges Krankheitsbild, welches auch bei jungen Menschen auftreten kann. Hierbei wird der ellenseitige Abschnitt am Handgelenk eingeklemmt. Dort befindet sich, ähnlich wie am Knie, ein Meniskus, welcher zwischen Ellenkopf und Handwurzel eingeklemmt wird. Schmerzen treten auf beim Abstützen und insbesondere bei drehenden Bewegungen unter Belastung (Öffnen eines Gurkenglases). Meist kann der Patient gezielt auf den Ort der Schmerzen hindeuten.
Die
Beschwerden werden häufig als "Sehenscheidenentzündung" fehlgedeutet. Die oft
begonnene Ruhigstellung in einer Handgelenkmanschette oder besser -bandage ist
jedoch in jedem Fall gerechtfertigt, denn oft beruhigen sich die Beschwerden
dadurch wieder.
Dies ist eine Ausstülpung der Gelenkinnenhaut durch die Gelenkkapsel hindurch. Sie ist gefüllt mit Gelenkflüssigkeit und kann im Verlauf an Größe zu- und abnehmen. Große Ganglien, wie im Bild dargestellt, tasten sich prall-elastisch, manche lassen sich gar wegdrücken.
Nicht
immer bestehen Beschwerden. Es ist daher nicht zwingend notwendig, das Ganglion
zu entfernen. Insofern kann zunächst abgewartet werden, denn manche Ganglien
verschwinden auch wieder von selbst.
Dabei handelt es sich um eine Durchblutungsstörung des Mondbeines. Die Beschwerden sind nicht immer gezielt mittig im Handgelenk gelegen, sondern gelegentlich diffus auf das Handgelenk verteilt. Die Erkrankung führt unbehandelt zum Zusammenbruch des Mondbeines und zu einer Arthrose des Handgelenkes. Das Bild zeigt einen Ausschnitt einer Computertomographie eines fortgeschrittenen Stadiums mit Zusammenbruch des Mondbeines.
Die Erkrankung ist tückisch, da ein frühes Stadium auf normalen Röntgen-Aufnahmen nicht zu erkennen ist. Eine Kernspintomographie (MRT) mit Kontrastmittel kann die Erkrankung gegenüber anderen das Mondbein betreffenden Veränderungen abgrenzen helfen.
Der Riss des Bandes zwischen Kahnbein und Mondbein im Handgelenk verursacht zunächst akute Beschwerden. Unentdeckt führt die Verletzung zu einer Arthrose des Handgelenkes mit typischem Verteilungsmuster. Dabei ist bislang noch nicht geklärt, weshalb das Intervall bis zur Arthroseentwicklung so unterschiedlich lang sein kann.
Nicht
immer wird die Verletzung sofort erkannt, da sie sich oft auf normalen
Röntgenaufnahmen nicht darstellt. Besteht anhand der klinischen Untersuchung
der Verdacht, können Belastungsaufnahmen (siehe Röntgen-Bild) weiterhelfen.
Lässt sich die Diagnose auch anhand einer Kernspintomographie nicht vollständig
klären, kommt die Handgelenkspiegelung zur Anwendung.
Der Verschleiß dieses Gelenkes kann Folge eines Unfalles sein, kann aber auch ohne frühere Verletzung auftreten. Schmerzhafte Bewegungseinschränkung kann die Folge sein, was wiederum die Funktion des Daumens deutlich behindern kann. Oft ist auch Kraftlosigkeit die Folge.
Zunächst sollte der Daumen mit einer äußeren Schiene vorübergehend ruhig gestellt werden. Sollten sich die Beschwerden nicht bessern, sind Stabilität und Schmerzfreiheit die angestrebten Therapieziele.
Operativ ist die Versteifung des Gelenkes die einzige Option. Die Operation wird ambulant und in Plexus-Anästhesie, also in Teilnarkose, durchgeführt. Anschließend ist eine konsequente Ruhigstellung für die Dauer von sechs Wochen notwendig. Meist genügt es, nach zwei Wochen Gipsbehandlung für weitere vier Wochen eine die Mittelhand umgreifende Daumenschiene anzulegen, um die Heilung des Knochens zu unterstützen.
Bei einem Schnappdaumen handelt es sich um entzündliche Veränderungen des Gleitgewebes der Daumenbeugesehne. Diese kann einerseits Schmerzen beugeseitig am Daumenggrundgelenk verursachen. Andererseits kann die Schwellung zu einem Schnapp-Phänomen führen, dem sogenannten Schnappdaumen. Sie wird auch als Tendovaginosis stenosans (TVS) des Daumens bezeichnet.
Bei ganz beginnenden Anzeichen der Erkrankung kann der Daumen im angenehmen lauwarmen Wasser bewegt werden, wodurch sich die Beschwerden vermindern können. Hilft dies nicht, bieten wir eine Injektion mit einem Gemisch aus Kortison und Lokalanästhetikum an, die die Entzündung vermindern soll.
Bei ausbleibender Besserung kann es notwendig sein, die Engstelle um die Sehne herum, im Fall des Daumens das sogenannte A1-Ringband, operativ zu spalten. Das Schnappen bzw. die Schmerzen sollten dann sofort gebessert sein. Die Operation erfolgt ambulant und in örtlicher Betäubung (Wide-Awake-Chirurgie).
Nach einem Sturz auf den Daumen kann eines der beiden Seitenbänder am Grundgelenk reißen. Meist ist das dem Zeigefinger zugewandte Band betroffen. Diese Verletzung wird oft als Skidaumen bezeichnet, da sie typischerweise auch beim Sturz im Schnee auftritt. Das Gelenk ist schmerzhaft instabil (siehe Bild). Unbehandelt ist Arthrose die Folge.
Meist ist das Band direkt vom Grundglied abgerissen und muss dort wieder verankert werden. Wichtig ist eine frühe Operation, denn bereits nach einigen Tagen verkürzt sich das ohnehin schon kurze Band, sodass eine einfache Naht schwieriger wird. Nicht selten muss bei zu spät erfolgter Operation eine Bandplastik durchgeführt werden. Die Operation erfolgt ambulant und in Plexus-Anästhesie, also in Teilnarkose. Anschließend ist eine konsequente Ruhigstellung für die Dauer von sechs Wochen notwendig.
Der Verschleiß dieser Finger-Grundgelenke kann Folge eines Unfalles sein, kann aber auch ohne frühere Verletzung auftreten. Schmerzhafte Bewegungseinschränkung kann die Folge sein, was wiederum die Funktion auch der Nachbarfinger beeinträchtigen kann.
Die
alleinige Ruhigstellung des Grundgelenkes eines Fingers gelingt nur durch
Anpassung einer speziellen Schiene, die individuell angefertigt werden muss.
Eine solche Schiene kann bedarfsweise angelegt werden. Sollten sich die
Beschwerden nicht bessern, bestehen grundsätzlich mehrere Möglichkeiten der
operativen Behandlung.
Insbesondere
wenn mehrere Finger-Grundgelenke gleichzeitig von Schwellungen betroffen sind,
muss an eine Rheuma-Erkrankung gedacht werden. Diese wird zunächst medikamentös
behandelt.
Bei dem Schnappfinger handelt es sich um entzündliche Veränderungen des Gleitgewebes der Fingerbeugesehnen. Diese kann einerseits Schmerzen beugeseitig an den Grundgelenken verursachen. Andererseits kann die Schwellung zu einem Schnapp-Phänomen führen, dem sogenannten Schnappfinger. Sie wird auch als Tendovaginosis stenosans (TVS) bezeichnet.
Bei ganz beginnenden Anzeichen der Erkrankung kann der Finger im angenehmen lauwarmen Wasser bewegt werden, wodurch sich die Beschwerden vermindern können. Hilft dies nicht, bieten wir eine Injektion mit einem Gemisch aus Kortison und Lokalanästhetikum an, die die Entzündung vermindern soll.
Bei ausbleibender Besserung kann es notwendig sein, die Engstelle um die Sehne herum, im Fall des Fingers das sogenannte A1-Ringband, operativ zu spalten. Das Schnappen bzw. die Schmerzen sollten dann sofort gebessert sein. Die Operation erfolgt ambulant und in örtlicher Betäubung (Wide-Awake-Chirurgie).
Bei
Ringbandganglien handelt es sich um kleine Überbeine, die der Beugesehnenscheide aufsitzen und
je nach Größe und Lage Beschwerden bereiten können. Deren Entfernung ist nicht
zwingend notwendig, da sie wie Ganglien an anderen Stellen auch spontan
verschwinden können.
Sind sie bei der Arbeit oder in der Freizeit allerdings störend, können sie operativ entfernt werden. Danach darf und soll der betroffene Finger bewegt und schmerzadaptiert belastet werden. Wir führen die Operation ambulant und in örtlicher Betäubung durch (Wide-Awake-Chirurgie).
Verschleiß
der Finger-Mittelgelenke tritt meist an mehreren Fingern gleichzeitig als sogenannte (Bouchard-)
Polyarthrose auf. Veranlagung zur Ausbildung solcher Arthrosen scheint dabei
eine wichtige Rolle zu spielen.
Verschleiß dieser Gelenke tritt meist
an mehreren Fingern gleichzeitig als sogenannte (Heberden-) Polyarthrose auf.
Veranlagung zur Ausbildung solcher Arthrosen scheint dabei eine wichtige Rolle
zu spielen.
Bei einem Glomus-Tumor handelt es sich um eine gutartige Gefäß-Nervenknötchenbildung, die prinzipiell überall am Körper auftreten kann. Häufig sind sie aber unter dem Nagel gelegen und dort auf lokalen Druck sehr schmerzhaft. Typisch ist die starke Kälteempfindlichkeit des Fingers.
Äußerlich ist oft nichts Auffälliges zu erkennen, bis auf eine zart bläulich schimmernde Verfärbung. Bei Verdacht kann ein feines Kernspintomogramm (MRT) die Diagnose bestätigen.
Dies ist ein sehr häufiges Krankheitsbild, wobei der Mittelnerv (Nervus medianus) im Handwurzelkanal eingeengt wird. Die betroffene Hand schläft meist nachts ein oder schmerzt. Bei weiterem Fortschreiten kann eine Gefühlsstörung wie Bizzeln oder Kribbeln der Finger und auch eine Schwäche der Muskulatur des Daumenballens auftreten.
Bei sehr geringen Beschwerden kann kurzfristig eine Lagerungsschiene die nächtlichen Beschwerden lindern. Meist jedoch ist eine operative Entlastung des Nerven nötig, indem das den Handwurzelkanal querende Band, das Karpaldach, komplett durchtrennt wird.
Der Ellennerv kann selten am Handgelenk, dort in der Loge de Guyon, eingeengt sein. Ursachen hierfür sind vielfältig. Es finden sich Ganglien, Tumoren, Veränderungen der begleitenden Arterie, Bindegewebsstränge oder selten auch Muskelvariationen, die den Nerven komprimieren können.
Beim Sulcus ulnaris Syndrom, dem zweithäufigsten Nervenkompressionssyndrom am Arm, ist der Ellennerv (Nervus ulnaris) am Ellenbogen eingeengt. Hier kann neben Gefühlsstörungen am Ring- und Kleinfinger auch eine Schwäche der Unterarm- und Handmuskulatur auftreten, die zu einer typischen Krallenstellung der Finger führt.
Liegt nur eine geringgradige Irritation des Nerven vor, die noch nicht zu eindeutigen Veränderungen der Nervenleitwerte geführt hat, kann versucht werden, die Einengung des Nerven zu vermindern, indem der Arm zur Nacht in einer fast geraden Oberarmgipsschiene gelagert wird. Bessern sich die Beschwerden nicht oder bestehen bereits deutliche Taubheitsgefühle oder gar eine Schwäche der Handmuskulatur, ist eine operative Entlastung des Nerven nötig.