Ob es Zufall war oder Schicksal, weiß die 17-jährige Silvia Götz nicht so genau, doch in einem Punkt ist sie sich ganz sicher: Ein Unfall zeigte ihr den Weg in die Pflege - zu ihrem Traumjob.
Mit 13 Jahren brach sich Silvia Götz das Bein und musste deshalb ein paar Tage auf der Kinderstation des Caritas- Krankenhauses Bad Mergentheim behandelt werden. Dort kam sie mit einem Pflegeschüler ins Gespräch. Er erzählte ihr von seiner Ausbildung mit vielen spannenden Einsatzbereichen und einer erfüllenden, abwechslungsreichen Aufgabe. Von diesem Moment an war für Silvia klar: "Das möchte ich auch!"
Bereits kurze Zeit später machte sie ein Praktikum in einem Seniorenheim, das gefiel ihr schon sehr gut. "Im Seniorenheim begleitet man die Menschen sehr lange - oft bis zum Tod. Über diese Zeit entsteht eine sehr enge Bindung, ich weiß nicht, ob ich das könnte. Im Krankenhaus steht die Behandlung im Vordergrund, man sieht Fortschritte, und die medizinischen und pflegerischen Möglichkeiten sind vielfältig und spannend - das finde ich richtig toll." So euphorisch wie Silvia waren ihre Eltern anfangs allerdings nicht. "Meine Mutter war nicht begeistert von meinem Plan, in die Pflege zu gehen - von der Arbeit im Schichtbetrieb, die sehr stressig und auch körperlich anstrengend sein kann", erinnert sich Silvia. Deshalb hospitierte sie beim nächsten Schulpraktikum in einem Steuerbüro. "Das war überhaupt nichts für mich, die ganze Zeit am Schreibtisch sitzen ist mir viel zu langweilig", war sich Silvia Götz schnell sicher.
Heute ist sie im zweiten Ausbildungsjahr zur Gesundheits- und Krankenpflegerin im Bildungszentrum am Caritas-Krankenhaus und war schon in mehreren Bereichen eingesetzt, darunter in der Inneren Medizin, der Chirurgie, der Urologie und der Onkologie. Auf einen Einsatz freut sich Silvia ganz besonders: den OP. "Das ist eine ganz eigene interessante Welt - nach der Ausbildung möchte ich am liebsten dort arbeiten. Sogar das Schichtsystem finde ich mittlerweile richtig gut. Denn ich kann auch mal unter der Woche ein paar Sachen erledigen, mich mit Freunden treffen und muss das nicht immer alles ins Wochenende quetschen", sagt die 17-Jährige.
Text: Christiane Jansen/ Fotos: André Loessel
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