Hier finden Sie Informationen zu Augenkrankheiten und Behandlungsmöglichkeiten.
Es handelt sich hierbei um eine angeborene, meist beidseitig auftretende
Hornhauterkrankung, welche zu einer kegelförmigen Vorwölbung und
Verdünnung der Hornhaut führt.
Hierdurch kommt es zu einer Zunahme der Kurzsichtigkeit und einer
unregelmäßigen Hornhautverkrümmung. Sehverschlechterung, Wahrnehmung von
Lichtringen und Leuchtquellen, erhöhte Lichtempfindlichkeit und
Blendung sind häufige Folgen. Frühe Stadien sind oftmals mit Brille und
harten Kontaktlinsen zu korrigieren, im weiteren Verlauf der Erkrankung
kann wegen einer Vernarbung eine Hornhauttransplantation notwendig
werden.
Die Inzidenz beträgt 1/2000 in der Gesamtbevölkerung. Die Häufigkeit ist
aber regional sehr unterschiedlich. Man geht heute davon aus, dass
Männer und Frauen gleichermaßen betroffen sind.
Typischerweise beginnt der Keratokonus in der Pubertät und schreitet
dann bei ca. 20% aller Keratokonuspatienten soweit voran, dass eine
Hornhauttransplantation wegen einer Vernarbung oder einer irregulären
Verkrümmung durchgeführt werden muss.
Deswegen ist der Keratokonus auch insgesamt gesehen mit bis zu 20% eine
der häufigsten Indikationen zur lamellären oder perforierenden
Keratoplastik. Selbst auf dem Hornhauttransplantat kann sich der
Keratokonus nach Jahrzehnten wieder ausbilden.
Beim Keratokonus kommt es zu einer vermehrten Auswölbung und Vorwölbung
der Hornhaut. Da die Hornhaut ein wichtiger Bestandteil der Optik des
Auges ist, entsteht dadurch eine Reihe verschiedener Symptome: diese
umfassen Schwankungen in der Sehschärfe, eine Abnahme der Sehschärfe
trotz Korrektur mit Brillenglas oder Kontaktlinse, das Wahrnehmen von
Lichtringen um Leuchtquellen ("Halos”) sowie eine erhöhte
Lichtempfindlichkeit und Blendung.
Es gibt viele Möglichkeiten, die reduzierte Sehschärfe zu verbessern.
In den vergangenen Jahren wurde ein neues Verfahren zur Behandlung des
Keratokonus entwickelt, die Hornhautvernetzung (corneal Crosslinking).
Es handelt sich hierbei um eine Methode, die durch photochemische
Vernetzung von Kollagenfasern der Hornhaut zu einer Erhöhung der
mechanischen Stabilität der Hornhaut führt. Eine fortschreitende
Vorwölbung
und Verdünnung der Hornhaut soll hierdurch gestoppt werden.
Dazu wird zunächst die oberflächlichste von 5 Zellschichten der Hornhaut (Epithel) mechanisch entfernt und dann die Hornhaut mit Vitamin B2 (Riboflavin)-Lösung beträufelt. Die anschließende 30minütige Bestrahlung mit UV-A Licht (Wellenlänge 370 nm) bewirkt die Vernetzung der Kollagenfasern der Hornhaut. Die Behandlung erfolgt in Tropfanästhesie (betäubende Augentropfen) und kann in der Regel ambulant durchgeführt werden. Zum Ende der Behandlung wird eine Verbandslinse aufgelegt und für ca. 3 Tage belassen.
Anschließend müssen sie für etwa 6 Wochen antibiotische und
entzündungshemmende Augentropfen anwenden und regelmäßige
Kontrolltermine beim Augenarzt wahrnehmen. An den ersten Tagen können
teils stärkere Schmerzen auftreten, da die Hornhautoberfläche noch offen
ist und das Epithel sich erst regenerieren muss. In diesem Fall lindern
Schmerztabletten ihre Beschwerden.
Auch in anderen Bereichen der Medizin (z.B. Orthopädie, Herzchirurgie)
wird das Crosslinking von Geweben seit längerer Zeit mit Erfolg
angewendet. Die Anwendung an der Hornhaut des Auges stellt eine relativ
neue Methode dar. Daher liegen noch keine Erkenntnisse über
Langzeitergebnisse und etwaige Spätkomplikationen vor. Prinzipiell sind
Infektionen und Entzündungen der Hornhaut, Hornhautgeschwüre und
Hornhauttrübungen und die Entwicklung eines grauen Stares möglich.
Hierdurch kann es zu einer dauerhaften Beeinträchtigung der Sehfunktion
kommen. Nach den bisherigen Erfahrungen handelt es sich jedoch um ein
komplikations- und nebenwirkungsarmes Verfahren.
In einem persönlichen Gespräch beantworten wir gerne und ausführlich
alle ihre Fragen zum Keratokonus und seinen Behandlungsmöglichkeiten.
Die Netzhautablösung stellt eine ernste Augenerkrankung dar, die unbehandelt meist zur Erblindung führt. Die von ihrer ernährenden Unterlage abgehobene Netzhaut verliert allmählich ihre Funktion. Auch nach operativer Wiederanlegung wird vielfach die volle Funktion nicht wiederhergestellt. Bleibende Sehminderung ist die Folge. Da die Netzhautablösung selten "aus heiterem Himmel" kommt, sondern bestimmte Netzhautveränderungen der Ablösung oft Jahre vorausgehen, kann dieser Erkrankung wirksam vorgebeugt werden.
Netzhautveränderungen, die zur Ablösung führen können finden sich besonders häufig bei:
Da die Netzhautveränderungen zunächst keine Symptome anzeigen, können
sie nur durch Untersuchung der Netzhaut vom Augenarzt entdeckt und
behandelt werden.
Folgende Symptome können Hinweis auf eine beginnende Netzhautablösung sein:
Bei plötzlichem Auftreten oder Zunahme derartiger Symptome sollte unbedingt ein Augenarzt aufgesucht werden.
Das Glaukom, im Volksmund auch grüner Star genannt, ist eine Erkrankung,
die den Sehnerv bei Nicht-Behandlung bis zur Erblindung gefährden kann.
Etwa 1 Million Menschen sind in Deutschland an einem Glaukom erkrankt
und 3 Millionen haben eine Vorstufe dieser Erkrankung. Etwa 2.4% der
Gesamtbevölkerung ab dem 40. Lebensjahr sind betroffen und
die Häufigkeit steigt im Laufe des Alters bis auf 7%.
Es wird vermutet, dass etwa 2-3 Millionen Menschen in Deutschland ein Glaukom haben.
Während der Glaukomerkrankung kommt es zu einem irreparablen Untergang
von Sehnervenfasern und Nervenzellen der Netzhaut. Dadurch entstehen
Störungen der Sehfunktion, die sich meistens mit funktionellen Schäden
im Randbereich des Gesichtsfeldes mit Erhalt der zentralen Sehfähigkeit
äußern. Zu diesem Zeitpunkt gehen die meisten Patienten zum Augenarzt
und hoffen, dass eine Sehverbesserung mit einer Brille erreicht werden
kann. Leider kann die Minderung des Sehvermögens, die durch den Schaden
des Glaukoms verursacht wird, nicht mehr wiederhergestellt werden.
Dennoch sollte eine Behandlung erfolgen, um eine maximal mögliche
Sehleistung so lang wie möglich zu erhalten.
Daher ist eine Glaukomfrühdiagnostik wichtig.
Wie bei jeder Augenerkrankung sind eine vollständige Anamnese und
unterschiedliche ophthalmoskopische Untersuchungen wichtig. Um eine
genaue Diagnose, Klassifikation und Therapie stellen zu können, sollten
individuelle Untersuchungspläne erstellt werden.
Untersuchungen:
Aus den verschiedenen Untersuchungen kann für jeden Menschen ein
eigenes Risikoprofil erstellt werden und ein individueller Zieldruck
ermittelt werden. Bei der Berechnung des Zieldruckes werden ebenfalls
das Alter, das Stadium der Glaukomerkrankung und weitere Risikofaktoren
berücksichtigt.
Der häufigste Risikofaktor ist eine Erhöhung des Augendruckes, meist in
folge einer Dysregulation von Produktion und Abfluss des Kammerwassers.
Somit ist eine Senkung
und Kontrolle des Augendruckes seit langem Ziel der Glaukombehandlung.
Jedoch wurde auch beobachtet, dass bei Glaukompatienten mit einem
"normalen" Augendruck (Normwerte:10 - 20mmHg) eine Sehnervenschädigung
mit weiteren Gesichtsfelddefekten zunehmen kann. Dies lässt auf
unabhängige neuropathologische Mechanismen schließen, die in vielen
Fällen der Glaukomerkrankung eine Rolle spielen. Aus diesem Grund
sollten Personen, bei denen Risikofaktoren für ein Glaukom bestehen,
sich regelmäßig untersuchen lassen.
Bei Glaukompatienten kann die Tagesrhythmik des Augendruckes aufgehoben sein.
(Normalerweise ist der Augendruck in den frühen Morgenstunden am höchsten.)
Eine Erstellung eines Augendruckverlaufes über 24 Stunden ist daher in Einzelfällen anzuraten.
Durchblutungsstörungen können zu einem Fortschreiten des
Sehnervenschadens beitragen. Durch eine schlechte Durchblutung vor allem
am Sehnerv kann es zu weiteren Nervenzellverlusten kommen. Vor allem
stark schwankende Blutdruckwerte sind als Risikofaktor anzusehen. In
mehreren Studien konnte gezeigt werden, dass Glaukompatienten gehäuft in
der Nacht zu niedrige Blutdruckwerte haben.
Daher ist es ratsam, auch gerade wenn eine Bluthochdrucktherapie angewendet wird, eine 24h-Blutdruckmessung durchzuführen.
Ein weiterer Risikofaktor sind die so genannten Gefäßkrämpfe. Durch die
Gefäßkrämpfe kommt es zur Verengung der Blutgefäße und zu einer deutlich
verminderten Durchblutung.
Weitere Risikofaktoren:
Haupttherapieprinzip ist die Senkung des Augendruckes. Meistens wird am Anfang mit einer medikamentösen Therapie begonnen. Wenn die maximale Tropfentherapie nicht ausreicht, muss eine operative Behandlung erwogen werden.
Es gibt verschiedene Operationsmöglichkeiten, die bei den verschiedenen Glaukomformen sinnvoll sein können.
Ihre Augen sind nicht am Glaukom erkrankt und Sie haben keine
Risikofaktoren: Die Glaukomvorsorge sollte in 3 Jahren wiederholt
werden. Sind Sie älter als 65 Jahre, sollten Sie sich jährlich
untersuchen lassen.
Ihre Augen sind nicht am Glaukom erkrankt, Sie haben jedoch
Risikofaktoren: Dann sollten Sie ab dem 40. Lebensjahr 1x jährlich
kontrolliert werden.
Bei Glaukomverdacht oder Erkrankung sollten engmaschigere Kontrollen unabhängig vom Alter erfolgen.
Kosten:
Anders als die Krebsfrüherkennung, die von den gesetzlichen
Krankenkasse bezahlt wird, gehört die Untersuchung zur Früherkennung
eines Glaukoms nicht zur gesetzlichen Vorsorgeleistung. Daher sind die Kosten für die Untersuchung vom Patienten selbst zu tragen.
Unter dem Begriff "grauer Star" (auch Katarakt oder Cataract genannt) versteht man eine Trübung der menschlichen Augenlinse.
Die Beeinträchtigung des Sehvermögens durch den grauen Star ist abhängig
vom Ausmaß der Linsentrübung. Durch den grauen Star kommt es zu einer
vermehrten Blendungsempfindlichkeit und zu einer Herabsetzung der
Sehschärfe für die Ferne und die Nähe. Diese Störung macht sich
besonders unter ungünstigen Beleuchtungsverhältnissen bemerkbar. Durch
die getrübte Linse wird kein klares Bild mehr abgebildet. Der
Trübungseffekt ist vergleichbar mit einer mehr oder weniger
verschmutzten Fensterscheibe.
Die häufigste Ursache des grauen Stars ist ein Alterungsprozess der Linse. Es kann sich aber auch bei verschiedenen Allgemeinerkrankungen oder Verletzungen ein grauer Star bilden.
Eine wirksame medikamentöse Behandlung der Linsentrübung gibt es nicht.
Die einzige erfolgreiche Behandlung besteht in einer operativen
Entfernung der getrübten Linse. Gleichzeitig wird in der Regel eine
künstliche Linse eingepflanzt.
Der Zeitpunkt der Operation hängt von den persönlichen Anforderungen an
das Sehvermögen ab, in manchen Fällen auch von bestehenden
Zusatzerkrankungen. Die Entfernung der getrübten Linse ist die häufigste
Operation in der gesamten Medizin. Sie ist schmerzlos und steigert die
Lebensqualität deutlich.
Auch die durch Allgemeinerkrankungen oder andere Augenerkrankungen
(Diabetes mellitus, seltenere Stoffwechselstörungen, entzündliche
Veränderungen am Auge, Augenverletzungen) verursachten Affektionen der
Linse wie auch die vielfältigen Trübungen der Augenlinse im Säuglings-
oder Kindesalter können in unserem MVZ diagnostiziert werden.
Diese gelegentlich schwierigen Operationsverfahren, die bei Vorliegen einer solchen
Veränderung der Linse notwendig werden, können unter stationären
Bedingungen stattfinden, sollte es der Augen- bzw. der Allgemeinzustand
des jeweiligen Patienten erfordern. (Beachte: Kostenzusage der
Krankenkasse und stationäre Einweisung ihres Augenarztes
erforderlich)!!!
Der graue Star sollte nicht mit dem grünen Star verwechselt werden. Der
grüne Star bezeichnet eine Erkrankung des Sehnervs, die im allgemeinen
mit einer Erhöhung des Augeninnendrucks einhergeht (siehe auch grüner Star).
Ergänzend möchten wir auf die unterschiedlichen Möglichkeiten des Linsenersatzes hinweisen. Informationen zu verschiedenen Linsendesigns finden Sie in unserer Patienteninformation Operation am Grauen Star.
Ein grauer oder dunkler Fleck, der nicht mehr verschwindet - mitten im Gesichtsfeld - ist ihnen das schon einmal aufgefallen?
In vielen Fällen liegt dann eine altersbedingte Makuladegeneration (AMD)
vor. Und zu Recht wird diese Erkrankung am Augenhintergrund als eine
der "Geißeln des Alterns" bezeichnet.
Die AMD kommt in zwei verschiedenen Formen vor:
Die trockene Form findet man bei zirka 85 bis 90 Prozent der an AMD
Erkrankten, die feuchte, wesentlich aggressivere Form der AMD liegt bei
den restlichen 10 bis 15 Prozent der Betroffenen vor.
Beide Formen haben gemeinsam, dass sie zu einem Untergang der für das
scharfe Sehen sehr wichtigen Sinneszellen der zentralen Netzhaut, der so
genannten Makula (Makula = gelber Fleck = Stelle des schärfsten Sehens)
führen.
Die umgangssprachlich als Altersblindheit bezeichnete Augenerkrankung umschreibt die altersbedingte Makuladegeneration. Der Name charakterisiert die wesentlichen Merkmale der Erkrankung: Beeinträchtigung des Sehvermögens im höheren Lebensalter. Die AMD ist in Deutschland die häufigste Ursache für den Verlust der Lesefähigkeit ab dem 50. Lebensjahr.
Ein gesunder Lebensstil ist keine Garantie für lebenslange
Gesundheit. Auch bei der AMD spielt Veranlagung eine Rolle. Daher kann die AMD
genbedingt vererbt werden. Die AMD ist auch eine Wohlstandserkrankung. Rauchen
verschlechtert den Verlauf erheblich. Kalorienreiche Ernährung, Übergewicht und
Bewegungsmangel sind ebenfalls ungünstige Faktoren. Die Makula ist das Zentrum
der Netzhaut. Dort finden sich die meisten Sinneszellen. Daher erreichen wir an
dieser Stelle die beste Sehschärfe. Bei Schädigungen der Makula können keine
Bildinformationen aufgenommen und schließlich zum Gehirn weitergeleitet werden.
Bei Makulaschäden sind es die kleinen Dinge, die nicht mehr gesehen werden
können. Zum Beispiel kann ein Mensch erkannt werden jedoch fehlt das Gesicht ganz
oder teilweise. Beim Lesen ist der Text nicht zu erkennen oder es fehlen
Buchstaben, Worte oder ganze Zeilen. Da es sich um eine Schädigung des Zentrums
der Netzhaut handelt kann es nie zur kompletten Erblindung kommen. Es fehlt lediglich die Mitte des gesehenen Bildes. Alles andere ist noch
sichtbar. Damit bleibt die Orientierung komplett erhalten.
Die häufigste und glücklicherweise auch langsamer
fortschreitende Form ist die trockene AMD. Bei ihr kommt es als Zeichen der
Verschleißerscheinung neben verminderter Durchblutung zu Ablagerungen, sogenannten Drusen unter der Netzhaut.
Zu Beginn sind Veränderungen im Auge erkennbar, obwohl die Sehkraft noch normal
ist. Häufig finden sich die Veränderungen bereits an der Netzhaut bevor eine
Sehverschlechterung bemerkt wird.
Anfangs wirken Buchstaben beim Lesen unruhig dann fehlen Teile eines Worte. Manchmal
wirken gerade Linien gewellt oder es fehlt genau dort wo man hinsehen will ein
Stück vom Bild. Bereits entstandene Schäden können nicht repariert werden. Auch
hier sind Rauchen, Bluthochdruck, Übergewicht und hohes Cholesterin
Risikofaktoren.
Auch starkes Sonnenlicht kann einen Makulaschaden verstärken.
Durch gesunde Ernährung mit Vitaminen, Mineralien und Omega-3-Fettsäuren können
die Zellen der Netzhaut gestärkt werden. Es gibt auch eine Vielzahl von
Nahrungsergänzungsmitteln, die dem Körper in Form von Tabletten
hochkonzentriert die genannten Stoffe liefern.
Die feuchte Form zeichnet sich durch eine Einsprossung von krankhaften
Blutgefäßen unter der zentralen Netzhaut aus. Dies ist oftmals eine
"Rettungsreaktion" des Auges auf eine vorausgegangene schlechte
Ernährungssituation der Makula; wobei das Auge sich durch Neubildung von
blutzuführenden Gefäßen, die die notwendigen Nährstoffe für das gute
Sehen zur Makula befördern, selbst helfen will. Diese allerdings
minderwertigen Gefäßneubildungen führen jedoch meistens zum
gegenteiligen Effekt. Die zerbrechlichen Gefäße werden undicht und es
tritt Flüssigkeit, oftmals auch Blut, zwischen Pigmentzellschicht und
Netzhaut aus.
Schließlich kommt es zum Verlust der Sinneszellen der zentralen Netzhaut
und damit zu einer deutlichen Minderung der Sehschärfe.
Eine plötzliche Sehverschlechterung und ein häufig
dramatischer Verlauf sind für die feuchte AMD charakteristisch. Sie kann völlig
unerwartet, ohne jegliche Vorzeichen auftreten oder auf dem Boden einer lange
bekannten trockenen AMD entstehen. Es wachsen neue Adern unter der Netzhaut wo
natürlicherweise keine Adern vorkommen. Diese Adern sind instabil. Es tritt Flüssigkeit durch ihre undichten Wände
aus und verteilt sich unter der Netzhaut. Manchmal kann es auch zu Blutungen
kommen.
Die Flüssigkeit und das Blut schädigen die Netzhautzellen. Sobald das Zentrum
der Netzhaut also die Makula hiervon betroffen ist verschlechtert sich die
Sehschärfe drastisch. Gerade Linien erscheinen stark gebogen. Dies kann
innerhalb weniger Stunden geschehen. Jetzt sollte rasch der Augenarzt das
Ausmaß der Netzhautschädigung beurteilen und, wenn möglich, eine Therapie beginnen.
Erstes Ziel ist es, eine weitere Verschlechterung zu verhindern. Häufig bessert
sich sogar das Sehen und im günstigsten Fall kann wieder eine annährend normale
Sehkraft erreicht werden. Leider kommt selten auch eine Verschlechterung trotz
Therapie vor.
Als Risikofaktoren gelten:
Alter: | Personen über 50 Jahre haben ein erhöhtes AMD-Risiko. Je höher das Alter, umso höher das Risiko. |
Geschlecht: | Frauen sind deutlich häufiger betroffen als Männer. |
Hautfarbe: | Hellhäutige leiden häufiger an AMD als Dunkelhäutige |
Erbliche Ursachen: | Ist innerhalb der Familie eine Person an AMD erkrankt, so haben alle anderen Mitglieder dieser Familie ein erhöhtes Risiko, ebenfalls zu erkranken. |
Rauchen: | Rauchen erhöht das AMD-Risiko um ein Vielfaches. |
Vorsicht!!!
Häufig wird die AMD zu spät wahrgenommen, weil das gesunde Auge die
Veränderung der Sehqualität des erkrankten Auges kompensiert. Die AMD
ist nicht schmerzhaft, dadurch fehlt ein wichtiges Warnsymptom. Daher
sollten immer beide Augen getrennt kontrolliert werden.
Die Prüfung mit dem so genannten Amsler-Gitter-Test, die man sehr
einfach selbst durchführen kann, zeigt dem Betroffenen bereits
frühzeitig, ob Veränderungen der Bildwahrnehmung bestehen.
Behandlung der feuchten altersbedingten Makuladegeneration
(AMD):
Die modernste und wirksamste Therapie ist die Verwendung von Medikamenten,
welche die unerwünschten Adern unter der Netzhaut abdichten, ihr Wachstum stoppen und möglichst ihre Rückbildung erreichen.
Verschiedene Wirkstoffe stehen dem Augenarzt zur Verfügung. Die Art der Anwendung ist
bei allen gleich. Das Medikament muss in zeitlichen Abständen mit einer sehr
feinen Nadel in das Auge eingegeben werden. Das klingt unangenehm, ist aber
kaum spürbar. Das Auge wird vor der Injektion mit Augentropfen betäubt. In erfahrenen
Händen ist es ein kurzer und sehr sicherer Eingriff. Er sollte aber nur in einem
Augen-OP unter sterilen Bedingungen erfolgen.
Der Vorteil dieser Behandlung ist, dass der Wirkstoff direkt an den Ort des
Geschehens gebracht wird. In das Auge injiziert, kann er diesen Ort nicht
sofort verlassen. Er bleibt in hoher Konzentration dort wo er gebraucht wird und kann vom
Körper nur sehr langsam abgebaut oder ausgeschieden werden. Deshalb sind auch
keine Nebenwirkungen im restlichen Körper zu erwarten.
Auch wenn die feuchte AMD erfolgreich abgeheilt ist sind weitere Kontrollen
nötig. Es kann zu jedem Zeitpunkt eine Reaktivierung stattfinden, die erneute
Behandlungen erforderlich macht.
Auch ist leider nicht jedes Auge für eine Therapie geeignet, zum Beispiel wenn
die AMD bereits zu weit fortgeschritten ist, sollte dem Urteil des Augenarztes
vertraut werden, auch wenn es schwer fällt.
Vielerorts gibt es Angebote an vermeidlichen Therapien,
deren Nutzen bislang in keiner Studie bewiesen wurde. Diese fragwürdigen
Behandlungen werden nicht von der Krankenkasse bezahlt. Häufig entstehen hohe
Kosten ohne jeglichen Erfolg. Generell wird ab dem 40. Lebensjahr alle 2 Jahre
eine Routineuntersuchung beim Augenarzt empfohlen, um frühe Veränderungen im
Auge zu erkennen. Wichtige Untersuchungen wie die Fluoreszenzangiographie (FLA)
oder die optische Cohärenztomographie (OCT) können bereits bei der Erstuntersuchung vorgenommen werden, wenn Veränderungen bereits bei der Augenhintergrundspiegelung auffällig wurden.
Ihr Augenarzt wird sie über die Notwendigkeit der jeweiligen Untersuchungsform
aufklären.
In jedem Fall sollte jede Möglichkeit genutzt werden, den Sehrest trotz AMD zu
ver-
bessern. Ein evtl. bestehender grauer Star (Katarakt) sollte behandelt werden.
Gutes
Licht hilft enorm beim Lesen. Die Brille kann Sehfehler korrigieren. Es gibt
spezielle Lichtfilter, die zum einen den Kontrast verbessern und zum anderen
die Makula vor zu starkem Licht schützen. Wenn die Sehschärfe reduziert ist,
können Texte mit Lupen oder elektronischen Bildschirmlesegeräten vergrößert
werden. Rat und Unterstützung gibt es bei Selbsthilfegruppen und dem
Blindenbund (z.B. Christoffel Blindenmission).
Der Augenarzt Ihres Vertrauens sollte Sie untersuchen, beraten und ggf. durch
die entsprechende Therapie begleiten.